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Die Illusion der wunderbaren, "voll vernetzten" Welt

 

5G - unverzichtbar oder Spielerei?

5G - unverzichtbar oder Spielerei? Unter Umgehung jeglicher demokratischer Debatte, ohne Volksbefragung und ungeachtet der zweimaligen Ablehnung einer Erhöhung der Strahlungs-grenzwerte durch den Ständerat präsentieren uns die Behörden und die Mobilfunklobby heute die Entwicklung von 5G als einzig mögliche Lösung, um ein qualitativ hochwertiges Mobilfunknetz zu gewährleisten. Dabei ist es allgemein bekannt, dass 5G vor allem dem Freizeitkonsum dienen wird (u.a. vernetzte Gadgets,Videos in extrem grosser Auflösung, Online-Spiele).

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Ein voreingenommener und lückenhafter Bericht

Der Bund hat 2019 über das Bundesamt für Umwelt (BAFU) eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe beauftragt, die Machbarkeit und die Auswirkungen der Einführung von 5G zu untersuchen. Die Zusammensetzung der Gruppe war einseitig: Unter den 21 Mitgliedern befanden sich nur zwei Ärzte, während die Betreiber mit vier Personen vertreten waren. In ihrem im November 2019 veröffentlichten Bericht räumte die Arbeitsgruppe ein, dass sie nicht über die wissenschaftlichen Kompetenzen verfüge, um die biologischen Auswirkungen der Strahlung zu bewerten. Darüber hinaus liess der Bericht die ökologischen Auswirkungen von 5G und die Auswirkungen auf den Stromverbrauch ausser Acht.

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Anzahl neuer Antennen und GrenzwerteDie Betreiber haben sich zunächst für den Bau Tausender neuer Antennen ausgesprochen, behaupten aber heute, dass sie die Zahl der benötigten neuen Antennen deutlich reduziert haben. Was nicht gesagt wird, ist, dass es weniger werden, weil sie dank der "Korrekturfaktoren", die durch die Not-Revision der NISV am 1. Januar 2022 eingeführt wurden, mit mehr Leistung senden können. Vielleicht rechnen sie sogar mit einer Erhöhung der Grenzwerte auf 20V/m dank der Annahme der Motion 20.3237...    
Da es keine landesweite Planung gibt, tauchen seither neue Antennen ohne Zusammenhang und oft in der Nähe von sogenannt empfindlichen Orten auf.

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Das "Greenwashing" der Telekom-Lobby

Die Schweizer Bevölkerung ist seit 2019 einem aggressiven Marketing der Telekommunikations-anbieter ausgesetzt, welche die ökologischen Vorzüge von 5G anpreisen. Dabei handelt es sich um ein regelrechtes "Greenwashing", das schockierend ist, wenn man die tatsächlichen Auswirkungen von 5G kennt. Die besonders energieintensiven vernetzten Objekte (aufgrund ihrer großen Zahl) und die neuen adaptiven Antennen, die für ihren Betrieb erforderlich sind, werden Tausende Tonnen neuen, schwer zu recycelnden Abfall produzieren, und das zu einer Zeit, in der sich die Welt in ihrer grössten Umwelt- und Energiekrise befindet. Wertvolle und seltene Rohstoffe werden zur Neige gehen, und ihr Abbau bringt ernste ökologische und menschenrechtliche Probleme mit sich.

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Personendaten, das neue schwarze Gold und neue Auswüchse

Auch in Bezug auf den Datenschutz erweist sich die Einführung von 5G als äusserst besorgniserregend. Verbraucher sind sich oft nicht bewusst, dass ihre persönlichen Daten bereits in grossem Umfang monetarisiert werden, auch für potenziell gefährliche Anwendungen; jeder erinnert sich an den Skandal um die Firma Cambrige Analytica, die Wahlen in vielen Ländern beeinflusst hat, oder an die kürzlich erfolgte Erfassung von Millionen privater Fotos durch Clearview AI, eine Firma für Gesichtserkennung.

Mit der Einführung von 5G und der daraus resultierenden Flut an vernetzten Objekten werden immer mehr persönliche Daten gesammelt, monetarisiert und auf fragwürdige oder sogar problematische Weise verwendet. Es besteht die grosse Gefahr, dass es mittelfristig zu einer gewissen Form von technologischer Dystopie kommt, die de facto von Unternehmen für künstliche Intelligenz verwaltet wird und über das die Bürger keine Kontrolle mehr haben.

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Ein Monitoringbericht, der die Schulen ausblendet

Der lange angekündigte und vom BAFU am 15. Juni 2022 endlich veröffentlichte Monitoringbericht über die Strahlenbelastung in der Schweiz hat sich nicht mit der tatsächlichen Exposition von Schulkindern befasst, was angesichts der doch anerkannten Anfälligkeit dieser Personengruppe auf die Folgen von Strahlung besonders beunruhigend ist. Darüber hinaus räumen die Autoren des Berichts selbst ein, dass es noch nicht möglich sei, allgemeine Schlussfolgerungen aus dem Bericht zu ziehen. 

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Bundesweite Expertengruppe schlägt Alarm

DDie Beratende Expertengruppe für nichtionisierende Strahlung (BERENIS) hat seit mehreren Jahren den Auftrag, die Auswirkungen von Strahlung auf die Gesundheit zu studieren. Im Januar 2021 veröffentlichte sie einen Bericht, aus dem hervorging, dass selbst unterhalb der derzeitigen Grenzwerte die Gesundheit verletzlicher Personen beeinträchtigt werden kann. Ungeachtet der Meinung dieser Experten setzt sich die Telekom-Lobby derzeit für eine massive Erhöhung dieser Grenzwerte ein, was in Bezug auf die öffentliche Gesundheit katastrophal wäre.

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Eine ungewöhnliche Mobilisierung der Bevölkerung

Die regelrechte Erpressung des "technologischen Fortschritts", mit der das Schweizer Volk konfrontiert ist, und die mit offensichtlichen Interessenkonflikten verbunden ist, hat sich in den letzten Monaten durch den neu gegründeten Verein "Chance 5G" herauskristallisiert, der weitgehend vom Schweizerischen Verband für Telekommunikation (ASUT) finanziert wird. Diese Lobbyorganisation umfasst bislang mehr als 100 Persönlichkeiten, die häufig aus der Industrie kommen und deren Auftrag es ist, 5G in einem attraktiven Licht erscheinen zu lassen, obwohl die Bevölkerung diese Technologie deutlich ablehnt und sich auf historische Weise gegen diese gefährliche und nutzlose Technologie mobilisiert.

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